Dem Mulles seng Rubrik - 2001-2002: Sofortiger Wiederaufstieg trotz missratenen Starts


02 November 2020

 

Nach dem Abstieg konnte die Devise für Trainer Jacques Dodémont – in seiner zweiten Saison in Wiltz – nur heißen: „Sofortiger Wiederaufstieg“. Das Wiltzer Urgewächs Luc Melchior sowie Didier Panzokou, Joao Pereira, Tom Schaack und Dan Spogen verließen den Verein. Mike Czekanowicz (Spora) und Franco Iovino (Hesperingen) kehrten nach Wiltz zurück. Die Neuzugänge kamen aus Belgien und hießen: Guy Libambu und Eric Nyckees.

 

Die erste Partie in der „Géitzt“ wurde wohl mit 3:1 gegen RM 86 Luxemburg gewonnen, doch dann folgten zwei Niederlagen: 0:1 in Rosport (drei Feldverweise) und 2:4 zu Haue gegen Hamm. Anstatt auf einem Aufstiegsplatz fand man sich auf Rang 11 wieder. Diesen „Fast-Abstiegsplatz“

– die drei letzten der 14 Mannschaften mussten damals den Weg in die 1. Division antreten –  hatten wir auch drei Spieltage später noch inne. In Käerjéng (3:3) bot die Mannschaft, ohne drei Gesperrte, ihre bis dahin beste Saisonleistung. David Malanée hielt einen Elfmeter, indes der 37-jährige Franco Iovino (2) und Marc Gira für die Tore sorgten. Letztgenannter schrieb sich auch beim 1:0-Erfolg gegen Spora zu Hause in die Torschützenliste ein, bevor es beim 1:4 auswärts gegen Alliance 01 Luxemburg zur dritten Niederlage in sechs Spielen kam. Wiltz 71 zählte nun sieben Punkte, hatte ein negatives Torverhältnis (10:13) und ließ nur AS Differdingen, RM Luxemburg und Schieren hinter sich. Der Aufstieg schien kein Thema mehr.

 

Dies sah sechs Spieltage später bereits wieder ganz anders aus, denn... es folgten sechs Siege: 3:2 gegen Petingen, 4:0 in Echternach, 8:2 gegen AS Differdingen, 2:1 in Schieren, 2:1 gegen Rodange und 1:0 bei den Red Boys Differdingen. Unser Team war in der Tabelle neun Plätze nach oben geklettert und belegte erstmals einen Aufstiegsplatz. Mit 25 Punkten hatte es drei Zähler Rückstand auf Leader Hamm. Gegen AS Differdingen erzielte Fabian Fevry vier Treffer. Nach zwölf Spieltagen hatten Marc Gira, Franco Iovino und Fabian Fevry je acht Mal ins Schwarze getroffen und somit 24 der insgesamt 30 Tore markiert. 

 

Der Rückstand auf Hamm wuchs um zwei Einheiten, als wir in der „Géitzt“ nicht über ein 1-1 gegen Rosport hinaus kamen. In dieser Begegnung gelang Neuzugang Guy Libambu sein erstes Tor für die Wiltzer Farben. Es folgten zwei Heimerfolge gegen Käerjéng (2:0) und Diekirch (6:1), und wir waren Tabellenerster. Aber nur eine Woche lang, denn in Hamm zog man zum zweiten Mal

in dieser Saison den Kürzeren gegen die Hauptstädter (1:3). Eine Serie von acht Partien ohne Niederlage ging zu Ende.

 

In den drei nächsten Partien brachten wir es auf sieben Punkte, obschon wir nur drei Tore erzielten: 2:1 bei Spora, 0:0 in Diekirch und 1:0 gegen Alliance (Tor von Mehmet Mujkic). Der FC Wiltz 71 lag nun wieder an der Tabellenspitze und besaß sieben Spieltage vor Saisonende drei Punkte Vorsprung auf Hamm, vier auf Diekirch, fünf auf Alliance, sieben auf Käerjéng und Rosport.

 

Nach einem enttäuschenden 0:0 in Petingen und drei Erfolgen gegen Echternach (3:0), in Differdingen gegen AS (3:1) und zu Hause gegen Schieren (2:0) schien der Aufstieg drei Runden vor Schluss so gut wie perfekt, denn Hamm, als nunmehr Tabellendritter, wies jetzt bereits sechs Punkte Rückstand auf.

 

Ohne Franco Iovino und Spielmacher Nesad Omersasevic trat Wiltz wohl zu zuversichtlich in Rodange an und kassierte eine blamable 0:5 Niederlage. Am zweitletzten wurde eine weitere Gelegenheit verpasst, den Wiederaufstieg vorzeitig zu feiern. In der „Géitzt“ kam unser Team nicht über ein 2:2 gegen den Tabellenelften Red Boys hinweg. Die Tabelle sah nun folgendermaßen aus: Wiltz 50 Punkte, Käerjéng 48, Hamm und Rosport 47. Um nicht in letzter Minute abgefangen zu werden, benötigten wir also zumindest ein Unentschieden bei Schlusslicht RM 86 Luxemburg.

Und es wurde kein leichtes Unterfangen, obschon wir bereits in der 13. Minute durch einen Treffer von Franco Iovino in Führung gingen. Die Mannschaft wirkte die ganze Partie über verkrampft und  brachte es nicht fertig, das erlösende 2:0 zu erzielen. Den Ausgleich verhinderte David Malannée in der 93.‘, als er einen Elfmeter parierte. Den Wiltzern gelang also der direkte Wiederaufstieg mit 53 Punkten in 26 Begegnungen und einem Torverhältnis von 55:33. Die meisten Tore gelangen Franco Iovino (15), Fabian Fevry (14) und Marc Gira (11). Die letzte Spielrunde brachte dann noch eine Riesenüberraschung, denn der zweite Aufsteiger hieß nicht Käerjéng oder Hamm, sondern Rosport.

 

Trainer Jacques Dodémont bot folgende Spieler auf: David Malannée, Maurice van Ham, Guy Libambu, Mike Czekanowicz, Thierry Rouyr, Patrick Flick, Mehmet Mujkic, Christophe Verbeeren, Franco Iovino, Nesad Omerasevic, Marc Gira, Fabian Fevry, Pedro Teixeira, Alain Pauly, Eric Nyckees, Asmir Mujkic, Samel Badic, Larry Bazile, Christian Pauly, Vahid Batkic und Michael Didon. Als einziger bestritt Marc Gira alle 26 Partien.

 

2001-2002 war es dann auch eines der wenigen Male, wo wir bis ins Viertelfinale der Coupe de Luxembourg vordrangen. In der ersten Runde wurde Diekirch mit 4:0 in der „Géitzt“ bezwungen. Danach verloren wir mit 0:3 zu Hause gegen Jeunesse und... schieden trotzdem nicht aus, weil die Escher einen gesperrten Spieler aufgestellt hatten und deshalb am grünen Tisch verloren. Im Achtelfinale gelang uns die Revanche gegen Etzella für die im Endpiel 2001 kassierte Niederlage. Nach der regulären Spielzeit stand es 2:2 (Tore von Fabian Fevry und Marc Gira), nach der Verlängerung 3:3 (Tor von Franco Iovino). Im Elfmeterschießen setzten wir uns mit 8:6 durch.

 

Ein weiteres Elfmeterschießen wurde uns im Viertelfinale gegen Hamm zum Verhängnis. In der 88.‘ glich Guy Libambu die Führung der Gäste aus. Der Gästetorhüter Crits zeigte sich in der Verlängerung als unüberwindbares Hindernis und hielt einen Versuch im entscheidenden Elfmeterschießen. Somit verloren wir in der Saison 2001-2002 gleich drei Mal gegen Hamm.

 

Bereits das dritte Jahr in Folge nahm keine Wiltzer Reservemannschaft an der  Meisterschaft teil.

 

Die Espoirs beendeten sowohl die Hinrunde als auch die Rückrunde an zweiter Stelle in der 1. Klasse. In der 1. Runde (26 Punkte aus 11 Spielen und 52:10 Tore) hatten sie zwei Punkte Rückstand auf Düdelingen, in der 2. Runde (30 Punkte und 45:9 Tore) gar nur einen Punkt auf Union Luxemburg.

 

Auch in der Coupe du Prince machten sie von sich reden. Nacheinander wurden Hosingen (12:0),

Ettelbrück (3:0) und Walferdingen (7:0) ausgeschaltet. In Düdelingen wurde dann der Landesmeister durch ein Tor von Vahid Batkic bezwungen. Zum vierten Mal in sechs Jahren standen die Wiltzer Espoirs somit im Finale, erneut mussten sie sich mit dem Trostpreis zufrieden geben. In Hobscheid glichen Larry Bazile (63.‘) und Michael Didon (80.‘) die 2:0-Führung der Hauptstädter aus. Wie im Vorjahr wurde uns das Elfmeterschießen zum Verhängnis.

 

Trainer Charles Pauly ließ folgende Mannschaft auflaufen: Christian Pauly, Eric Nyckees, Alex Schenk, Tom Kopecky (89.‘ Joël Prioste), Alain Pauly (88.‘ Yves Bley), Mehmet Mujkic, Sascha Federspiel, Yi Lin (57.‘ Vahid Batkic), Larry Bazile, Michael Didon und Asmir Mujkic. Zweimal Zweiter in der Meisterschaft (Hin- und Rückrunde), Finalist im Pokal, die Wiltzer U21 hätten eigentlich mehr verdient gehabt.

 

Die Cadets hatten keine Schwierigkeiten ihren Platz in der 1. Spielklasse zu behaupten, indes die Minimes den 2. Platz in der Hallenmeisterschaft belegten. 

 

Zum ersten Mal hatten wir eine Bambini-Mannschaft (U8) eingeschrieben.

 

Zu Ostern 2002 wurde ein internationales Jugendturnier für U17 organisiert, an dem Sparta Prag, Standard Liège, FC Krivaja (Bosnien) und Wiltz 71 teilnahmen ... und das die Belgier gewannen.