Dem Mulles seng Rubrik, 1997-1998: Trotz schlechter Rückrunde keine Abstiegssorgen


16 September 2020

Es war von vornherein gewusst, dass es fast ein Ding der Unmöglichkeit wäre, den 5. Tabellenplatz aus dem Vorjahr zu bestätigen, zumal Marc Baus – der wohl beste Transfer, den Wiltz 71 je vollzogen hat – nach 16-jähriger Zugehörigkeit zur ersten Mannschaft, beschlossen hatte, nur noch im Reserveteam anzutreten. Für Spielertrainer Rob Delahaye galt es darüber hinaus, die Abgänge von Claude Kandels (6 Jahre in Wiltz), Jarloslav Bartnowski, Pascal Pantusa und Joao Pereira zu kompensieren. Verpflichtet wurden die Belgier Didier Panzokou und Gaëtan Beaudot sowie der Niederländer Ex-Profi Roger Knarren.

 

Wenn man auch den Traumstart der Saison 1996-1997 nicht wiederholen konnte, so begann die Meisterschaft recht verheißungsvoll, lag man doch nach sechs Spielen mit 13:5 Punkten und 14:9 Toren auf Rang 3, hinter Union und Grevenmacher. Den bisher höchsten Sieg in einem offiziellen Spiel, seit der Fusion, landete man im Landespokal beim 13:0 im Pratzerthal. Frédéric Francis gelang ein Viererpack. 

 

Zu den Höhepunkten der Saison zählten die Unentschieden zu Hause gegen den späteren Landesmeister Jeunesse (2:2) und den späteren Tabellendritten Grevenmacher (1:1). Gegen die Escher glich Franco Iovino zwei Mal die Gästeführung aus und landete somit sein zweites Doppelpack in Folge (auch gegen Rümelingen war er zweifacher Torschütze). Besonders das Spiel gegen die Moselaner stand auf hohem Niveau, so dass das „Luxemburger Wort“ mit Recht sich für den Titel „Leistungsgerechtes Unentschieden nach hochkarätiger Partie“ entschied.

 

Im weiteren Verlauf der Meisterschaft orientierte sich unsere Mannschaft rückwärts in der Tabelle. Lange Zeit schien sie das Siegen verlernt zu haben, bis es zu den Heimerfolgen gegen Petingen und Mertzig kam. Beim 6:1 gegen den Letztgenannten kam es zum zweithöchsten Wiltzer Sieg in der Nationaldivision (1982-1983 hatte man sich mit 6:0 in Düdelingen gegen Alliance behauptet). Hervorzuheben bleibt, dass gegen Mertzig sechs verschiedene Schützen ins Schwarze trafen: Jianni Petrioli, Marc Gira, Dan Spogen, Roger Knarren, Dany Muniken und Franco Iovino. Dieser Kantersieg konnte jedoch nicht darüber hinwegtrösten, dass in der Rückrunde nur Absteiger Red Boys eine negativere Bilanz als Wiltz aufzuweisen hatte.

 

Auch wenn zum Schluss nur der doch enttäuschende 8. Platz heraussprang (25 Punkte und 38:45 Tore), so gilt diese Saison als eine der „ruhigsten“, die der FC Wiltz 71 in der höchsten Spielklasse erlebt hat, denn nie wurde das Wort „Abstiegskampf“ erwähnt. 

 

Das Gerüst der Mannschaft bildeten folgende 14 Spieler: David Malannée, Luc Melchior, Didier Panzokou, Rob Delahaye, Jianni Petrioli, Mike Czekanowicz, Gaëtan Beaudot, Frédéric Francis, Roger Knarren, Franco Iovino, Dany Muniken, Marc Gira, Patrick Flick und Dan Spogen. In seiner letzten Saison als Wiltzer Trainer verfügte Delahaye auch noch über: Serge Lutgen, François Toex, Pierre Grisius, Joé Matgen, Boris Henry, Frank Welter, Chris Spogen und Christian Melchior.  

 

Die Senioren II nahmen als einzige Reservemannschaft an der Meisterschaft im 1. Bezirk der 1. Division teil. Sie belegten Rang acht im Schlussklassement mit 35 Punkten aus 26 Spielen, noch vor den ersten Garnituren aus Bastendorf, Redingen, Hosingen, Ehnen, Mersch und Brouch. 

 

Den Junioren widerfuhr dasselbe Schicksal wie zwölf Monate zuvor. Sie verloren erneut mit 1:3 im Endspiel der Coupe de Luxembourg gegen Spora, diesmal in Mertzig. Für das Finale hatte die von Luc Brückler trainierte Mannschaft sich durch Erfolge gegen Tetingen/Kayl (11:1), Ettelbrück (5:1), Walferdingen (5:0), Beggen (9:1) und Rodange (6:0) qualifiziert, d.h. mit im Durchschnitt sieben erzielten Toren pro Spiel.

 

Vor 450 Zuschauern in Mertzig ging der Sieg der Hauptstädter, die zur Pause gar mit 3:0 führten, in Ordnung. Der Wiltzer Ehrentreffer gelang Samel Badic in 52.‘. Wiltz kam nun besser zum Zuge, bot auch eine gute kämpferische Leistung, konnte jedoch aus einigen Unsicherheiten in der Spora-Abwehr kein weiteres Kapital schlagen. Folgende 13 Spieler liefen auf: Roby Marson, Luc Fraiture (31.‘ Sead Destanovic), Andy Brücker, Tom Kopecky, Asmir Mujkic, Chris Spogen, Alain Pauly, Ramiz Hodzic, Samel Badic, Dan Spogen, Ernad Redzovic (75.‘ Michel Pereira).

 

Die von Luc Brückler und Charles Pauly betreuten Cadets wurden Luxemburger Hallenmeister. In der Endrunde in Schieren setzten sie sich im ersten Spiel, gegen Aris, nach einem Treffer von Michel Pereira mit 1:0 durch. In der zweiten Partie, gegen Union, wurde der Grundstein zum Turniererfolg gelegt. Alain Pauly (2), Sascha Federspiel und Chris Spogen steuerten die Tore zum 4:1-Erfolg bei. In der abschließenden Begegnung, gegen Spora, genügte ein 2:2-Unentschieden (Tore durch Chris Spogen), um den Titelerfolg perfekt zu machen. Folgende Spieler kamen zum Einsatz: Christian Pauly, Asmir Mujkic, Mehmet Mujkic, Alain Pauly, Chris Spogen, Sascha Federspiel, Michel Pereira, Vahid Batkic und Mirsad Redzovic.

 

Zum ersten Mal wurde eine Pupilles-Mannschaft (U9) angemeldet.