2011-2012: Im dritten Versuch endlich ein Relegationsspiel gewonnen


07 June 2021

Trainer Pascal Lebrun, der im Amt blieb, wurde von Samir Kalabic assistiert. Er musste in der Ehrenpromotion ohne seinen Torschützen vom Dienst, Sanel Ibrahimovic, auskommen, der zum RM Hamm Benfica gewechselt war und somit weiterhin in der BGL Ligue spielte. Auch Rui Batista, Rodrigue Kouayep, Guy Libambu, Nihad Sejdovic und Torhüter Fred Van de Sande verließen den Verein.  

 

Letztgenannter wurde durch Joao Almeida (Diekirch) ersetzt. Zu Wiltz 71 stießen außerdem 

u.a. Odailton de Oliveira (Hesperingen), Besim Krdzalic (BIH), Denis Teixeira (Houffalize/B) und Amadou Touré (Olympic Charleroi/B). 

 

Das Ziel lautete glasklar: „Sofortiger Wiederaufstieg“. Danach sah es allerdings nach den zwei ersten Begegnungen nicht aus. Sowohl in Canach (1:2) als auch in Monnerich (2:4) zog man den Kürzeren. Gegen Rosport wurde das Tore-Konto eröffnet. In der „Géitzt“ sicherte Claude Hentz den Sieg mit einem Sonntagsschuss zum 3:2. 

 

Nach zwei weiteren Erfolgen und einem Unentschieden folgte die Ernüchterung am 

7. Spieltag. Gegen Ettelbrück kassierte man eine bittere 0:4-Heimniederlage. Es sollte die einzige Partie bleiben, in der wir kein Tor erzielten. Wiltz 71 belegte nun den achten Rang mit zehn Punkten und bereits acht Längen Rückstand auf Canach. Auch Ettelbrück und Mondorf (beide 15 P.) besaßen bereits einen komfortablen Vorsprung auf das Lebrun-Team. Der Aufstieg schien in weite Ferne gerückt. 

 

Fünf der sechs restlichen Spielen der Hinrunde wurden gewonnen. Nur in Weiswampach, zu Gast bei Norden 02 und unserem aktuellen Torhüter Ralph Schon, war nichts zu holen. Zur Winterpause verzeichneten wir 25 Punkte und belegten den Relegationsplatz, mit sieben bzw. drei Punkten Rückstand auf Canach und Ettelbrück.

 

Gleich am ersten Spieltag der Rückrunde hätten wir zu Etzella aufschließen müssen, führten wir doch „am Däich“ mit 2:1, als ein schlampiger Pass im Mittelfeld Ettelbrück erlaubte, einen Gegenangriff zu starten und den Ausgleich in der Nachspielzeit zu erzwingen. Nach Siegen gegen Monnerich und in Rosport keimte wieder etwas Hoffnung auf, einen der beiden Sofort-Aufstiegsplätze zu ergattern, da der Rückstand auf Canach und Ettelbrück beträchtlich geschmolzen war. An der Tabellenspitze sah es nach 16 Partien so aus: 1. Canach (36 P.), 

2. Ettelbrück (35), 3. Wiltz (32), 4. Mondorf (26), 5. Rosport (25). 

 

Das Auf- und Ab ging weiter. Es sollte uns nicht mehr gelingen, drei Spiele in Serie zu gewinnen. Auf jeweils zwei Siege folgte eine Niederlage (Mamer und Oberkorn) oder ein Unentschieden (Diekirch und Norden 02). Vor den beiden letzten Begegnungen stand nicht nur fest, dass wir den zweiten Rang nicht mehr erreichen konnten, sondern auch, dass wir nicht mehr vom Relegationsplatz verdrängt werden konnten. Zum Abschluss der regulären Saison spielte die Mannschaft befreit auf und erzielte insgesamt 12 Tore in Mühlenbach (8:0) und gegen Canach (4:1), das mit 57 Punkten dennoch den ersten Platz verteidigte. Auch Ettelbrück (56) stieg direkt auf. Wiltz 71, das es auf 52 Punkte und 67:37 Tore brachte, bestritt zum dritten Mal – nach 2007-2008 und 2010-2011 – das Relegationsspiel. Als Drittletzter der BGL Ligue hatte man zuvor gegen Steinfort und Hostert verloren. Als Dritter der Ehrenpromotion machte man es besser.

 

Gegen Hesperingen, das die Saison 2011-2012 auf Platz 12 in der BGL Ligue abgeschlossen hatte, bot Wiltz 71 eine der besten Leistungen in seiner bald 50-jährigen Geschichte. Vor 

1 517 Zuschauern „am Däich“ in Ettelbrück wurde Hesperingen mit 6:2 regelrecht deklassiert. Torjäger Edis Osmanovic spielte sich in einen wahren Rausch. Genau wie an den Spieltagen 25 und 26 schoss er drei Tore und wurde zum „Man of the Match“. Wiltz 71 ließ sich nicht beeindrucken, weder durch die Hesperinger 1:0-Führung, noch durch den 2:2-Ausgleich. Randy Chionna erzielte das 1:1 in der 16. Minute, wenig später verwandelte Edis Osmanovic einen Elfmeter ohne Anlauf (2:1 nach 21‘). Noch vor der Pause traf der „Youngster“ der Mannschaft, Sergio Oliveira, zum befreienden 3:2. Nach dem Seitenwechsel hatte der Erstligist nichts mehr zu bestellen. Zwei herrliche Freistöße von Amadou Touré (50.‘) und Edis Osmanovic (75.‘) riefen wahre Begeisterungsstürme bei den zahlreichen Wiltzer Anhängern hervor, die zu träumen glaubten, als Osmanovic mit einem herrlichen Treffer den Schlusspunkt in der Nachspielzeit setzte. Zu den Gründen dieses fast historischen Erfolgs ließ Trainer Pascal Lebrun verlauten: „L’envie, la confiance. Et tactiquement, on avait un bloc énorme. Même quand ils ont ouvert le score, je n’ai pas eu peur. Au contraire, cela nous a débarrassés de notre stress. J’ai toujours dit que, quand nous arrivions à jouer notre jeu, il était de division nationale.‟ 

 

Wiltz 71 bewerkstelligte den 7. Aufstieg in die DN mit folgenden Spielern : Joao Almeida, Amadou Touré, Ben Heiderscheid, Sevad Mujkic, Besim Krdzalic, Claude Hentz, Odailton de Oliveira, Amel Cosic (83.’ Adis Civic), Sergio Oliveira (57.‘ Alen Omerovic), Edis Osmanovic, Randy Chionna (60.‘ Adis Cosic). Nicht eingewechselt wurden Jan Arnold (Torhüter) und der 40-jährige Denis Teixeira, der in den bis dahin 26 Begegnungen jedes Mal  

zum Einsatz gekommen war. 

 

Sevad Mujic verpasste nur das Auftaktspiel in Canach, und dies wegen einer 2010-2011 eingehandelten Gelbsperre. Amadou Touré, Odailton de Oliveira und Amel Cosic fehlten je zwei Mal. Edis Osmanovic war erst ab der vierten Partie spielberechtigt. Zu den Stammspielern gehörten auch Besim Krdzalic, Adis Cosic und Claude Hentz. Mehr als die Hälfte der gesamten Spielzeit, d.h. mehr als 1 170 Minuten, standen auf dem Platz: Jan Arnold, Ben Heiderscheid und Alen Omerovic. Der Spielkader wurde vervollständigt durch Randy Chionna, Adis Civic, David Beuve, Sergio Oliveira, Tom Antoine, Joao Almeida, Mehmet Mujkic (Langzeitverletzter), Morgan Lefèbvre, Haris Faljic, Dany und Jordy da Mota.

 

Edis Osmanovic erzielte 20 Tore, die drei im Relegationsspiel nicht mitgerechnet. Amel Cosic traf 16 Mal, der „Oldie“ Denis Teixeira sieben Mal.             

 

Einen vierten Hattrick in der Saison 2011-2012 konnte Edis Osmanovic in der Coupe de Luxembourg, beim 4:2-Erfolg in Weiler (1. Division), verzeichnen. Im 1/16-Finale erwies sich der Tabellendritte BGL Ligue, Grevenmacher, als zu stark. Die Moselaner gewannen mit 4:1 in der „Géitzt“.

 

Durch Siege gegen Bartringen (6:1), Erpeldingen (4:1) und Rümelingen (1:0) drangen die Wiltzer Poussins bis ins Viertelfinale der Coupe de Luxembourg vor. Das 1:3 in Hesperingen bedeutete das Aus.