1991-1992 : Erneut nur ein Jahr in der Nationaldivision


05 July 2020

 1991-1992 : Erneut nur ein Jahr in der Nationaldivision

 

Die Geschichte wiederholt sich. Nach dem zweiten Aufstieg im Jahr 1986 begrenzte sich der Aufenthalt  in der ND auf eine Saison. Sechs Jahre später war dies erneut der Fall. Auf den dritten Aufstieg folgte der sofortige dritte Abstieg. 

 

Trotz eines viel versprechenden Kaders sollte die Saison 1991-1992 zu einer der verkorksten in der Geschichte des FC Wiltz 71 werden. Dem neuen Trainer Guy François, einem ehemaligen belgischen Profispieler, gelang es nicht die vielen guten Einzelkönner zu einem eingespielten Team zu formen. Zu den Neuzugängen Bernd Krajcy (Pirmasens/D), Daniel Kneip (Ettelbrück) und Carlo Nickels (Schieren) gesellte sich Rückkehrer Carlo Schon, der vier Saisons für Diekirch gekickt hatte, 

 

Schon bei Abschluss der Hinrunde stand fest, dass unsere Mannschaft die Abstiegsrunde nicht vermeiden könnte. Von den neun ersten Begegnungen hatte man gerade Mal eine gewonnen – 3:2 gegen Wormeldingen – und einmal unentschieden gespielt – 2:2 gegen Red Boys. Mit nur drei Punkten und 10:28 Toren belegte man logischerweise den letzten Rang. Noch kein Punkt war auswärts eingefahren worden. Mit 1:8 hatte man die bis dahin höchste Niederlage

eingesteckt. Dabei hatte man bis zur 37.‘ auf der „Grenz“ gegen Jeunesse Esch geführt.

 

Den ersten Auswärtspunkt holte Wiltz 71 sich in Wormeldingen, beim Tabellenvorletzten,   

der bis zur 89.‘ in Führung lag, ehe Rasim Kalabic zum 1:1 einschoss. Leichtfertig wurde ein Punkt gegen Union Luxemburg verschenkt. In der Nachspielzeit bekamen die Wiltzer einen Freistoß an der gegnerischen Strafraumgrenze zugesprochen. Dieser wurde so schlecht ausgeführt, dass Union einen Gegenangriff starten konnte, der in der 92,‘ zum überaus schmeichelhaften 2:1-Sieg führte.

 

Mit 4 Punkten von 24 möglichen ging es in die Winterpause, die Wiltz 71 gut zu bekommen schien. Hesperingen wurde mit 4:1 in der „Géitzt“ besiegt, bevor ein torloses Unentschieden beim Spitzenreiter Beggen erreicht wurde. Nach zwei klaren Niederlagen gegen Grevenmacher und Aris beschloss der Verein im Februar, sich von Trainer Guy François zu trennen  und Co-Trainer Romain Schneider mit der Betreuung der Mannschaft zu beauftragen. Gleich im ersten Spiel unter dem neuen Coach gelang es Wiltz 71, den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer Jeunesse durch zwei Tore von François Toex zu schlagen. Nichtsdestotrotz wurden die Qualifikationsspiele an letzter Stelle abgeschlossen, mit 

neun 9 Punkten und dem äußerst negativen Torverhältnis von 21:46 abgeschlossen. 

 

Die Anzahl der in der Qualifikation eingefahrenen Punkte spielte nur eine Rolle bei den sechs ersten, um den Titel kämpfenden Mannschaften. Die Zähler wurden vor der Finalrunde halbiert. In diesem äußerst fraglichen Spielmodus begann man vor den letzten zehn Begegnungen in den beiden Aufstiegsgruppen jedoch wieder bei null. Es war also egal, ob man wie Wiltz nur neun Punkte auf dem Konto hatte, der Tabellenachte Hesperingen hingegen deren 15. 

 

Krass ausgedrückt: Auch ohne einen einzigen Punkt in der Qualifikation hätte Wiltz 71 seinen Platz in der ND behalten, wenn es die Finalrunde an erster oder zweiter Position beendet hätte… was durchaus Im Bereich des Möglichen war.

 

Unsere erste Mannschaft trat in der Aufstiegsrunde B an, zusammen mit Hesperingen aus der ND und vier Vertretern aus der EP: Fola, Hollerich, Etzella und Hautcharage. Nach fünf  Spieltagen führte Etzella (7 P.) die Tabelle an vor Wiltz und Hollerich (je 6). Es sah recht verheißungsvoll aus, doch dann ging das vorentscheidende Auswärtsspiel gegen Fola Esch mit 0:1 unglücklich und unverdient verloren. Die Moral unserer Spieler war dermaßen angeknackt, dass sie anschließend zu Hause mit 4:6 gegen das noch sieglose Hautcharage untergingen. Als Tabellenvierter mit 10 P. und 20:19 Toren – und mit nur zwei Punkten Rückstand  auf die Aufsteiger Etzella und Fola –  musste Wiltz 71 erneut – zum 3. Mal – den bitteren Weg in die Ehrenpromotion antreten. 13 Punkte  in der Endrunde – z.B. sechs Siege und ein Unentschieden – hätten genügt, um eine mehr als durchwachsene Vorrunde vergessen zu lassen. 

 

Als Einziger bestritt Marc Baus alle 28 Meisterschaftsspiele. Auf mehr als 20 Einsätze brachten es Bernd Krajczy, Mike Bernard, Mike Ney, Claude Kandels, Théo Malget, Marc Gira und Zela Starcevic. Zwischen 15 und 20 Mal liefen auf: Joël Reichling, Rasim gegen Jeunesse. Pierre Toex, Daniel Kneip und Carlo Nickels. Der Kader wurde vervollständigt durch Luc Melchior, Charles Pauly und Carlo Schon, die alle drei vor der Winterpause kaum zum Zuge kamen, sowie durch Roland Esch, der nur in der Vorrunde zur Verfügung stand, und Serge Lutgen, der Bernard zweimal im Tor vertrat.        

 

Die insgesamt 41 Tore teilten sich elf Spieler. Am treffsichersten zeigten sich Bernd Krajczy (7), Théo Malget (5), Marc Gira, François Toex und Guy François (je 4). Vier gegnerische Mannschaften trafen ins eigene Tor.     

 

Im neuen Austragungsmodus der Meisterschaft wurden die von Marc Glod trainierten Junioren Gruppenerster in der Vorrunde sowie Zweiter in der Finalrunde, was ihnen den Aufstieg in die höchste Spielklasse sicherte.